Gedanken zum Welt-Cannabistag

Kati GrundAktuellAufmacherKati Engel

Das Cannabisverbot hat sein eigentliches Ziel verfehlt!

Das hehre Ziel einer abstinenten Gesellschaft ganz ohne Cannabiskonsum konnte ja augenscheinlich nicht erreicht werden. Weder konnte das Angebot durch ein Verbot merklich eingeschränkt werden, noch ist die Nachfrage zurückgegangen.

Geringen positiven Erfolgen stehen jedoch etliche negative Folgen des Cannabisverbotes gegenüber:

- Durch das Verbot stigmatisieren wir die Konsument*innen; ansonsten unbescholtene Bürger*innen werden kriminalisiert, was oftmals eine Zäsur im Lebenslauf und im beruflichen Werdegang nach sich zieht. Dadurch entstehen erst kriminelle Karrieren.

- Wir fördern illegale Strukturen sowie die "organisierte Kriminalität". Diese haben wiederum, durch fehlende legale Konkurrenz, das Monopol inne und können die Preise hochtreiben.

- Künstlich hohe Preise aber führen zu Beschaffungskriminalität und belasten damit die Gesellschaft.

- Ebenso fördern hohe Preise in Verbindung mit einer kurzfristige Angebotsverknappung oftmals einen gesundheitsschädlichen Mischkonsum mit Tabak, Alkohol und anderen Drogen.

- Hinzu kommt, dass durch fehlende staatliche Kontrollen die Qualität der Droge starken Schwankungen unterworfen ist. Für die Konsument*innen bedeutet das nicht nur ein ungewisser Wirkstoffgehalt, sondern auch die Gefahr gesundlicher Schäden durch Streckstoffe.

- Dem Dealer an der Ecke ist es nicht nur egal, was er verkauft, sondern auch an wen. Durch eine staatliche regulierte Abgabe wäre hier ein verlässlicher Verbraucher- und Jugendschutz möglich.

- Ein Verbot geht immer auch einher mit einer Tabuisierung: ein ehrlicher und offener Diskurs über Konsum wird erschwert. Schüler*innen z. B. können dadurch kaum ihre Erfahrungen mit Eltern oder Lehrer*innen angstfrei reflektieren.

- Die Kriminalisierung belastet die Polizei, die Justiz sowie die Gefängnissen: es werden Kapazitäten gebunden, welche in anderen Bereichen fehlen. Selbst der Vorsitzende des Bundes der Kriminalbeamten (BDK), Andre Schulz, ebenfalls eine Entkriminalisierung und meinte: „Aus polizeilicher Sicht stellt sich die Drogenbekämpfung als extrem personalaufwendig dar – und leider als wenig zielführend.

Es müssen endlich Möglichkeiten für die legale Abgabe und den legalen Besitz von Cannabis geschaffen werden und das bundesweit.