In Tippelschritten zum Tabakwerbeverbot

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Linkepolitikerin kritisiert Tabakwerbeverbot als nicht weitreichend genug

Nach jahrelangen Diskussionen hat der Deutsche Bundestag in der vergangenen Nacht die Werbebeschränkungen für Tabakprodukte verschärft. „Ich hätte mir ein generelles Verbot gewünscht sowie eine schnellere Umsetzung“, kritisiert die Sprecherin für Suchtprävention der Linksfraktion im Thüringer Landtag, Kati Engel. „So darf die Tabakbranche darf weiter Sponsoring betreiben und Werbung wird in Fachgeschäften und an Tankstellen nicht beschränkt. Das läuft einem umfassenden Präventionsgedanken zuwider.“

Ab dem 1. Januar 2022 ist es untersagt, für herkömmliche Tabakwaren auf Plakaten zu werben. Für Tabakerhitzer gilt ein Verbot ein Jahr später, für E-Zigaretten sogar erst ab 2024. Bereits vom Januar 2021 an darf in Kinos vor Filmen, die für unter 18-Jährige freigegeben sind, nicht mehr für Tabakprodukte geworben werden.

 „Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums sterben in Deutschland jedes Jahr 121.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Und bereits vor 14 Jahren hat Deutschland das WHO-Tabakrahmenübereinkommen, welches u.a. ein Tabakaußenwerbeverbot beinhaltet, unterzeichnet“ erläutert die Landtagsabgeordnete Engel. “Alle Mitgliedstaaten innerhalb der EU haben diese Forderungen bereits umgesetzt, nur Deutschland ist das traurige Schlusslicht.“

Hinter der Verschärfung der deutschen Werbebeschränkungen liegt ein jahrelanger Weg. So hatte das Bundeskabinett bereits 2016 ein Tabakwerbeverbot beschlossen. Im Bundestag scheiterte die Vorlage dann aber am Widerstand der Unionsfraktion.

„Werbung wirkt, sonst würde es sie nicht geben“, so Kati Engel abschließend. „Wenn wir Jugend- und Gesundheitsschutz wirklich ernstnehmen, dürfen wir diese nicht den Lobby-Interessen opfern. Ein Anfang ist gemacht, aber zukünftig brauchen wir ein generelles Werbeverbot für alle Tabakwaren sowie Alkoholprodukte.“