#CarearbeitMussSichtbarWerden

Kati GrundAktuellAufmacherPressemitteilungKati Engel

Etwa 168 Millionen Kinder müssen weltweit arbeiten gehen. Der Internationale Tag gegen Kinderarbeit am 12. Juni, soll dafür ein kritisches Bewusstsein schaffen. „Auch in Deutschland arbeiten viele Kinder. Doch die Arbeit von Kindern wird hier kaum wahrgenommen und in ihrer Bedeutung für die Betroffenen unterschätzt“, äußert sich die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der linken Landtagsfraktion, Kati Engel.

Die Arbeit von Kindern wird in Deutschland nicht als solche erkannt, weil es keine Lohnarbeit ist. „Und dennoch arbeiten Kinder auch in unserer Gesellschaft, doch ihre Arbeit unsichtbar und unbeachtet“, erklärt die Kinderpolitikerin. Ebenso wie bei Frauen liegt ein großes Arbeitsfeld der Kinder im Bereich der Haus- und Care-Arbeit. Auch minderjährige Kinder und Jugendliche übernehmen regelmäßig Pflegeaufgaben in der Familie. Etwa fünf Prozent aller Jugendlichen in Deutschland – also rund 230.000 – sind dabei bedeutend in die Versorgung Angehöriger eingebunden. Schätzungsweise 4 Millionen Kinder sind Angehörige von kranken Eltern; 1 bis 2 Kinder pro Schulklasse sind betroffen.

„Kindern, die mit einem kranken oder behinderten Familienmitglied leben, wird häufig die eigene Kindheit genommen, weil sie zu früh die Verantwortung übernehmen müssen. Vielen fällt es dabei schwer, mit anderen darüber zu sprechen, weil sie ihr krankes oder behindertes Familienmitglied schützen wollen“, erläutert Kati Engel. „Dabei benötigen sie selbst Aufmerksamkeit und Hilfe, denn pflegende Kinder und Jugendliche sind oft mit hohen psychischen und körperlichen Anforderungen konfrontiert. Und dennoch findet ihre besondere Problemlage in der Öffentlichkeit kaum Beachtung.“

Gerade sie brauchen Angebote zur Unterstützung, um selber stark zu sein. Daher gründete eine Betroffene 2018 die Plattformen „Young Carers“. Die Jugendliche möchte damit über die Situation der jungen Pflegenden in Deutschland aufklären, aber auch eine Anlaufstelle für Betroffene bieten, bei der sie nicht nur Informationen, sondern auch Hilfe erhalten. Ziel ist es, ein großes Netzwerk aus Betroffenen und Unterstützern aufzubauen.

Mehr Informationen unter: http://young-carers.de/