„Schluss mit der Einfalt – es lebe die Vielfalt!”

Weltspieltag am 28. Mai stellt die Inklusion in den Mittelpunkt

„Nach der UN-Kinderrechtskonvention haben alle Kinder auch ein Recht auf Spiel“, erinnert Kati Engel, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, anlässlich des Weltspieltages. „Um Inklusion beim Spielen zu erreichen, müssen Räume und Spielgelegenheiten so beschaffen sein, dass alle Kinder - unabhängig ihres Alters, ihrer Herkunft, ihres sozioökonomischen Hintergrundes, ihres Geschlechtes oder ihrer Fähigkeiten - daran teilhaben können.

Bei öffentlichen Spielräumen befinden sich noch oftmals vielfältige Barrieren. Dabei können solche Barrieren, die eine gleichberechtigte Teilhabe am Spiel behindern, sehr vielfältig sein. So können sie durch räumliche, sprachliche, informative oder aufgrund finanzielle Begebenheiten entstehen. Barrierefreiheit dagegen bedeutet, dass Spielgelegenheiten so gestaltet sind, dass sie für alle und ohne fremde Hilfe zugänglich sind. Dies umfasst zum Beispiel, dass Zugänge nicht nur über Treppen, sondern auch über Rampen erreichbar sind, Hinweisschilder auch in Brailleschrift verfasst werden, Informationen im Internet leicht verständlich abrufbar sind und auch Kinder aus prekären Verhältnissen den öffentlichen Nahverkehr nutzen können, um überhaupt dort hinzugelangen.

Um inklusives Spiel zu ermöglichen, müssen Spielräume so gestaltet sein, dass sie von möglichst allen Kindern entsprechend ihrer Fähigkeiten und Bedürfnisse erreicht und genutzt werden können. „Insbesondere für Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen sind die Standart-Spielplätze vollkommen ungeeignet und häufig nicht nutzbar. Es braucht hier ein grundlegendes Umdenken in Planung und Umsetzung“, ermahnt Kati Engel. „Ein barrierearmer Spielplatz bedeutet nicht, dass alle Spielgeräte für alle Kinder unabhängig ihres Alters und ihrer Fähigkeiten, genutzt werden können. Vielmehr sollten barrierearme Spielplätze ein vielfältiges Angebot an Spielmöglichkeiten für alle Kinder mit ihrer Verschiedenheit und ihren unterschiedlichen Fähigkeiten bieten.“

 

Hintergrund:

Der Weltspieltag wird vom Deutschen Kinderhilfswerk und dem „Bündnis Recht auf Spiel“ bereits zum 14. Mal in Deutschland ausgerichtet und steht dieses Jahr unter dem Motto Schluss mit der Einfalt – es lebe die Vielfalt!. Der Weltspieltag soll Kinder und Familien motivieren, diesen Tag für ein Spiel außerhalb der Wohnung zu nutzen. Außerdem soll er die UN-Kinderrechte, insbesondere das Recht auf Spiel, in den Fokus der politischen Debatte rücken. 

Passend zum Motto wird zu einer Foto- und Videoaktion in den sozialen Medien aufgerufen: Mit Berichten, Statements, Bildern oder Videos sollen eigene Erfahrungen und Erlebnisse zum Thema „Spiel und Inklusion“ - egal ob positiv oder negativ - unter den Hashtags #Weltspieltag sowie #SpielUndInklusion geteilt werden. Dadurch soll aufgezeigt werden, wo es gute Beispiele gibt, die zum Vorbild für neue Projekte infrage kommen oder welche Hürden und Probleme es beim Thema inklusives Spiel zu überwinden gilt. 

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